ROMA RENAISSANCE
EIN KÃœNSTLERISCHES MANIFEST
26. April - 07. Juni 2013
Balázs János . Tamás Péli . Choli Daróczi József . Gusztáv Nagy .
Norbert Tihanics . András Kállai . Henrik Kállai . Nihad Nino Pušija
André J. Raatzsch . Lith Bahlmann . Moritz Pankok


In Zusammenarbeit mit der europäischen Kulturinitiative „ROMANISTAN. Crossing Spaces in Europe“ verwandelt sich die Galerie Kai Dikhas vom 20. bis 24. April zur besuchbaren Künstlerwerkstatt mit anschließender Manifestpräsentation.

Ziel von ROMANISTAN ist die Rückgewinnung der Roma-Kulturprotagonisten und die Schaffung von differenzierenden Sichtweisen auf sogenannte Roma-Kulturproduktionen, die vor allem als Folklore, als naive „Volks-Kunst“; nicht aber als ernstzunehender – und damit auch konkurrenzfähiger - Beitrag zur europäischen Kunst- und Kulturproduktion wahrgenommen werden.

ROMA RENAISSANCE ist die Wiedergeburt des Roma-Menschen in der europäischen Kunstszene, wie der Künstler und Kurator André J. Raatzsch sagt. Dabei sehen sich die Künstler nicht als isolierte Avantgarde einer ethnozentrischen Roma-Bewegung, sondern als Protagonisten einer zeitgenössischen, gesellschaftspolitischen und kulturellen Debatte. Die Künstlerwerkstatt bietet ihnen das Forum, sich in Europa und als transnationale Europäer zu präsentieren – und Europa so zeigen, wie sie es wahrnehmen.

ROMA RENAISSANCE greift auf die Idee der Renaissance zurück, den Menschen als schöpferisches, die Welt gestaltendes Individuum und nicht als ein von der Umwelt gestaltetes Objekt zu begreifen und strebt eine Erneuerung der Manifestkultur des wehrhaften Künstlers an.

ROMA RENAISSANCE spielt auch – wie der Name bereits zeigt - auf die afroamerikanische Künstlerbewegung Harlem Renaissance der 1920er-Jahre an - die erste Blüte afroamerikanischer Kunst, die über vereinzelte Werke hinausweist und sich bis heute in den Strömungen der zeitgenössischen Kunst entfaltet.

Die ungarischen Schriftsteller Choli Daróczi József und Gusztáv Nagy, der Filmemacher Norbert Tihanics, die Medienkünstler András und Henrik Kállai, der Fotograf Nihad Nino Pušija, die Kuratorin Lith Bahlmann und Galerist und Künstler Moritz Pankok erarbeiten in der Künstlerwerkstatt Schriften, Objekte und Bilder, die im Sinne des Dichters und Bürgerrechtlers Langston Hughes (1902 – 1967) der Lebensrealität und Wirklichkeit der Teilnehmer entstammen. An fünf Tagen arbeiten die Künstler jeweils ab nachmittags im offenen Atelier und ermöglichen so den Besuchern eine Teilnahme an ihrem Arbeitsprozess.

Mit der Präsentation der Ergebnisse entsteht u.a. ein Reenactment des historischen Manifestes der "Sieben" ungarischen Roma-Intellektuellen und Künstler aus den 1970er-Jahren, welches vielfältigen Verbindungslinien zu den Protagonisten der heutigen Generation aufscheinen lässt. Viele der Utopien von damals tauchen auch heute wieder auf, sind virulenter denn je und verdeutlichen, dass sich das Gros der damaligen gesellschaftlichen Forderungen noch immer nicht erfüllt hat.

Das Manifest ist als eine künstlerische Intervention zu aktuellen Debatten wie dem Nationalbildungsprozess und der Tatsache, dass Roma sich als Europäer begreifen, zu verstehen. ROMA RENAISSANCE zeigt diese Verbindungen auf und präsentiert neben den frisch entstandenen Werken auch die Arbeiten bedeutender, bereits verstorbener ungarischer Künstler, wie Balász János und Támas Péli.

ROMA RENAISSANCE
ein künstlerisches Manifest
20. - 24. April: Offenes Atelier: jeweils von 16 - 21 Uhr
25. April: Vernissage, 19 - 21 Uhr
26. April – 07. Juni: Ausstellung, jeweils Di - Sa 12 – 19 Uhr
 

Im Rahmen der Ausstellung THE ROMA IMAGE STUDIO
Galerie im Saalbau Neukölln
Karl-Marx-Straße 141, 12043 Berlin
20. April – 2. Juni 2013
Eröffnung: 19. April 2013, 18 Uhr
Öffnungszeiten: Di – So, 10–20 Uhr
Eintritt frei
www.romanistan.de
 
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