Kálmán Várady
Kálmán Várady
Sehr geehrte Journalistinnen und Journalisten,
in einer raumgreifenden Installation stellt der von ungarischen Roma abstammende Künstler Kálmán Várady das, was familiär, also „vertraut“ ist, in Frage. Denn die gezeigte Familie entstammt einer Wunderkammer. Leben und Tod, Humor und Schrecken, Profundes und Stereotypes, Vergangenheit und Zukunft sind in seinen barocken Materialcollagen miteinander verwoben. Angesichts von Verfolgung, Vertreibung, Diskriminierung und Ausgrenzung ist es doch nur die Familie, die Schutz und Geborgenheit bieten kann. Mit Váradys vertrauter Fremde entsteht ein ebenso spektakuläres wie fragiles Gebilde. Seine Einzelwesen bilden eine Einheit, verbinden sich. Die gehörnten Figuren mögen an die Darstellungen von Heiligen genauso wie an die des Teufels erinnern, als dessen Verehrer die Roma im Mittelalter verfolgt wurden. Várady spielt immer wieder auf Stereotype an, die mit der Minderheit verbunden werden. Er führt sie mutwillig und humorvoll ad absurdum und entlarvt sie so auf seine Weise. Jedenfalls sind es selbstbewusste Kreaturen, die der Künstler – als Warriors bezeichnet – unserer von Vergänglichkeit bestimmten und feindlichen Umwelt entgegenstellt. Mit zahllosen Amuletten behängt, strahlen sie einen besonderen Zauber aus, der sie (und ihre Besitzer) vor Unbilden beschützen möge.
Den Besuchern der Galerie Kai Dikhas bereits bekannt, begegnen wir auch der Figur Calypso wieder, einer mit Kauri-Muscheln bedeckten Schönheit, die, nach der Nymphe benannt, deren Verführungskünsten Odysseus erlag, so zu einer Art Work-in-Progress wird. Nun sind ihr als Überhöhung einer „irdischen“ Familie Kinder beigestellt.
Váradys Assemblagen nutzen die Assoziationen der Objekte. Gekonnt und dezidiert spielt der Künstler mit einer Klaviatur von Bezügen, von Lebens- und Todessymbolen und persönlichen Erfahrungen. Die Fundstücke seiner vielen Reisen zitieren unterschiedliche Kulturen und schaffen ein interkulturelles Geflecht. Die Vergangenheit verschmilzt mit der Gegenwart zu einem surrealen Ganzen. Mit religiösen Zitaten, wie seinen überformten Heiligenfiguren, eröffnet Kálmán Várady seiner Kunst eine weitere, eine spirituelle Dimension. Die Kunst von Kálmán Várady steht in der Tradition großer surrealistischer Künstler des 20. Jahrhunderts wie Max Ernst oder Marcel Duchamp, er schafft jedoch thematisch ein ganz eigenes Universum.
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Wir laden Sie herzlich dazu ein teilzunehmen!
Ihr Galerie Kai Dikhas-Team
Sonderführung mit Moritz Pankok, künstlerischer Leiter:   Â
Samstag, den 5. September 2015 um 16 Uhr
Sonderöffnungszeiten zur Berlin Art Week:  Â
Dienstag bis Sonntag . 15. bis 20. September 2015 von 12 bis 19 Uhr
Sonderführung zur Berlin Art Week mit Moritz Pankok, künstlerischer Leiter:  Â
Dienstag bis Samstag . 15. bis 19. September 2015 um 16 Uhr
Bei Rückfragen stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung:
Moritz Pankok MA (künstlerischer Leiter)
Mi-Kyung Jun MA (Galerie Management)
Tel. 030 - 343 99 309 . presse@kaidikhas.com
Für die eigene Pressearbeit kann es vorkommen, dass bei Veranstaltungen fotografiert wird. Wenn das nicht gewünscht ist, wenden Sie sich bitte direkt an den Veranstalter und/ oder Fotografen.
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LA FAMIGLIA
Pressemitteilung vom 7. August 2015
Pressemitteilung vom 7. August 2015
07. August 2015
ob wir vertrieben werden oder bleiben dürfen, in abbruchheimen oder auf versifften standplätzen leben müssen, unsere kinder in sonder-schulen, -klassen, -kindergärten gehen müssen. ob wir mit gutscheinen auskommen müssen oder immer noch bestaunt, beklatscht oder als fremde verachtet werden - was immer da sein wird und einem schutz, halt und geborgenheit gibt, ist die familie
Kálmán Várady
Sehr geehrte Journalistinnen und Journalisten,
in einer raumgreifenden Installation stellt der von ungarischen Roma abstammende Künstler Kálmán Várady das, was familiär, also „vertraut“ ist, in Frage. Denn die gezeigte Familie entstammt einer Wunderkammer. Leben und Tod, Humor und Schrecken, Profundes und Stereotypes, Vergangenheit und Zukunft sind in seinen barocken Materialcollagen miteinander verwoben. Angesichts von Verfolgung, Vertreibung, Diskriminierung und Ausgrenzung ist es doch nur die Familie, die Schutz und Geborgenheit bieten kann. Mit Váradys vertrauter Fremde entsteht ein ebenso spektakuläres wie fragiles Gebilde. Seine Einzelwesen bilden eine Einheit, verbinden sich. Die gehörnten Figuren mögen an die Darstellungen von Heiligen genauso wie an die des Teufels erinnern, als dessen Verehrer die Roma im Mittelalter verfolgt wurden. Várady spielt immer wieder auf Stereotype an, die mit der Minderheit verbunden werden. Er führt sie mutwillig und humorvoll ad absurdum und entlarvt sie so auf seine Weise. Jedenfalls sind es selbstbewusste Kreaturen, die der Künstler – als Warriors bezeichnet – unserer von Vergänglichkeit bestimmten und feindlichen Umwelt entgegenstellt. Mit zahllosen Amuletten behängt, strahlen sie einen besonderen Zauber aus, der sie (und ihre Besitzer) vor Unbilden beschützen möge.
Den Besuchern der Galerie Kai Dikhas bereits bekannt, begegnen wir auch der Figur Calypso wieder, einer mit Kauri-Muscheln bedeckten Schönheit, die, nach der Nymphe benannt, deren Verführungskünsten Odysseus erlag, so zu einer Art Work-in-Progress wird. Nun sind ihr als Überhöhung einer „irdischen“ Familie Kinder beigestellt.
Váradys Assemblagen nutzen die Assoziationen der Objekte. Gekonnt und dezidiert spielt der Künstler mit einer Klaviatur von Bezügen, von Lebens- und Todessymbolen und persönlichen Erfahrungen. Die Fundstücke seiner vielen Reisen zitieren unterschiedliche Kulturen und schaffen ein interkulturelles Geflecht. Die Vergangenheit verschmilzt mit der Gegenwart zu einem surrealen Ganzen. Mit religiösen Zitaten, wie seinen überformten Heiligenfiguren, eröffnet Kálmán Várady seiner Kunst eine weitere, eine spirituelle Dimension. Die Kunst von Kálmán Várady steht in der Tradition großer surrealistischer Künstler des 20. Jahrhunderts wie Max Ernst oder Marcel Duchamp, er schafft jedoch thematisch ein ganz eigenes Universum.
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Text: Moritz Pankok, Kurator
Wir laden Sie herzlich dazu ein teilzunehmen!
Ihr Galerie Kai Dikhas-Team
ERÖFFNUNG  | Freitag, 28. August 2015 . 19 - 21 Uhr . Eintritt frei |
LAUFZEIT | 29. August bis 2. Oktober 2015 |
ÖFFNUNGSZEITEN | Mittwoch bis Samstag . 12 - 18 u.n.V |
ORT | Galerie Kai Dikhas . Aufbau Haus am Moritzplatz |
Sonderführung mit Moritz Pankok, künstlerischer Leiter:   Â
Samstag, den 5. September 2015 um 16 Uhr
Sonderöffnungszeiten zur Berlin Art Week:  Â
Dienstag bis Sonntag . 15. bis 20. September 2015 von 12 bis 19 Uhr
Sonderführung zur Berlin Art Week mit Moritz Pankok, künstlerischer Leiter:  Â
Dienstag bis Samstag . 15. bis 19. September 2015 um 16 Uhr
Bei Rückfragen stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung:
Moritz Pankok MA (künstlerischer Leiter)
Mi-Kyung Jun MA (Galerie Management)
Tel. 030 - 343 99 309 . presse@kaidikhas.com
Für die eigene Pressearbeit kann es vorkommen, dass bei Veranstaltungen fotografiert wird. Wenn das nicht gewünscht ist, wenden Sie sich bitte direkt an den Veranstalter und/ oder Fotografen.
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