Damian Le Bas
FRONTIER DE LUXE
Pressemitteilung vom 30. März 2016
30. März 2016
„FRONTIER DE LUXE hinterfragt und konfrontiert westliche Denkweisen und Daseinsentwürfe. In diesem neuen Seins-Zustand, ist es eine Region – gleichzeitig real und konzeptionell – die den Rand eines besiedelten oder entwickelten Gebiets darstellt. Wir wollen neue Wege des Denkens aufzeigen für die Jetzt-Zeit, aber auch für das, was vor uns liegen mag.“  

„Die Grenze zwischen dem Bekannten und Unbekannten…
eine Reduktion…
von großer Bequemlichkeit oder Komfort...“
Damian und Delaine Le Bas

Damian Le Bas beschäftigt sich seit Jahren mit Landkarten. Landkarten sind eigentlich geschaffen, um Dinge zu definieren, den Standort zu bestimmen, aber eben auch um Grenzen abzubilden. In unserem heutigen Leben scheinen viele Grenzen verschwunden. Man hat sich an den „Schengen-Raum“ gewöhnt. Für Minderheiten ist dies anders. Ihr Leben ist von Ausgrenzung bestimmt, während unseres von Grenzen und den dadurch verursachten Unterschieden an ökonomischer Kraft und Zugang zu Möglichkeiten profitiert. Hier verläuft eine Grenze des Luxus, Frontier de Luxe.

Vielfach werden anhand der Lebenserfahrung von Minderheiten Grenzen sichtbar, die vorher unsichtbar zu sein schienen. Mit Gespür deckt Damian Le Bas sie auf und macht aus seiner Kunst einen sensiblen Seismographen aktueller Verwerfungen. Der Künstler identifiziert sich mit der „Outsider Art“ und ganz konkret wird dies Programm:  Seine Kunst wird ein Gegenentwurf, sein Außenseitertum eine erhellende Perspektive. Meist sind seine graffitiartig übermalten Werke grenzüberschreitend: Figuren, Gesichter und Collagen überwachsen unser altes Grenzenland Europa, seine pointierten Kommentare entlarven auf den Bildern auf verletzliche Weise aktuelle gesellschaftliche Zustände. Sie sprechen oft spielerisch Themen wie Antiziganismus im Speziellen, aber daraus abgeleitet den Humanismus im Allgemeinen an.

Oft verwendet Damian Le Bas auch den Begriff des „Gypsy Dada“. Und es stimmt, diese bereits hundertjährige Kunstrichtung hat nichts von ihrer zersetzend kreativen Kraft verloren. Sie kann uns angesichts all des Rassismus und immer neuer nationalistischer Pamphlete auch weiterhin von alten Strukturen befreien, die noch immer das Denken vieler Meinungsmacher bestimmt. Es stellt sich die Frage, ob wir nicht jetzt, wo die großen Nationen unseres Kontinents ihr Scheitern in Sachen Europäischer Idee unter Beweis stellen, ein neues Miteinander gerade von Europas größter Minderheit, den Sinti und Roma, lernen können. Es ist an der Zeit. Damian Le Bas liefert mit „Frontier de Luxe“ eine sowohl hochaktuelle wie detailverliebt unterhaltsame Ausstellung.

Aber FRONTIER DE LUXE ist nicht nur der Titel dieser Ausstellung mit Karten und DaDa Objekten von Damian Le Bas. Es ist auch der neue Name des Europaweit agierenden Künstlerkollektivs, das Damian Le Bas mit seiner Frau und Künstlerkollegin Delaine Le Bas bildet. FRONTIER DE LUXE bedeutet einen Frontalzusammenstoß mit den Gesellschaften, in denen wir leben. Sie stellt die Festung Europa in Frage und bietet eine Diskussionsgrundlage zur Zukunft mentaler wie physischer Grenzen, die die Welt, in der wir leben zerteilen.

Damian Le Bas lebt und arbeitet in Worthing/ Sussex, GB. Seine Arbeiten wurden in Großbritannien, Japan, Deutschland, Ungarn, Frankreich und den USA ausgestellt. Er war bei der dritten Prager Biennale 2007 und bei "Paradise Lost", dem ersten Pavillon der Biennale in Venedig mit zeitgenössischer Kunst der Sinti und Roma 2007 vertreten. Le Bas arbeitet eng mit seiner Frau Delaine La Bas zusammen, ihre gemeinsame Arbeit „Safe European Home?“ war im Herbst 2015 im Aufbau Haus zu sehen.

Text: Moritz Pankok, Kurator

Wir laden Sie herzlich dazu ein!

Ihr Galerie Kai Dikhas-Team


ERÖFFNUNG  
Freitag, 8. April (Welt-Roma-Tag) . 1921 Uhr
LAUFZEIT

9. April bis 4. Juni 2016 . Eintritt frei

ÖFFNUNGSZEITEN Mittwoch bis Samstag . 1218 u.n.V
ORT Galerie Kai Dikhas . Aufbau Haus am Moritzplatz


Bei Rückfragen stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung:
Moritz Pankok MA (künstlerischer Leiter)
Mi-Kyung Jun MA (Galerie Management)
Tel. 030 - 343 99 309 . presse@kaidikhas.com
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