André Jenö Raatzsch

*1978 in Ilmenau, lebt in Heidelberg und Budapest.
Bildender Künstler und Kurator

Raatzsch hat in den vergangenen Jahren an zahlreichen, ungarischen und internationalen Ausstellungen teilgenommen; so beispielsweise 2007 am Ersten Roma Pavillon Paradise Lost der Biennale in Venedig. In der Folge setzte er mehrere künstlerische und kulturell Projekte um, darunter auch "Rewritable Pictures". Darin werden im Rahmen einer Studioarbeit mit partizipativen, künstlerischen Methoden die bildlichen Darstellungen privater Bildarchive der Sinti und Roma hinterfragt, erweitert und kritisch reflektiert. (www.cultureanddevelopment.org). Raatzsch befindet sich derzeit im letzten Jahr eines Doktoranden-Programms an der ungarischen Hochschule für Bildende Kunst zu dem transdisziplinären Forschungsthema "The Roma Image Studio". Das "Roma Image Studio" ist eine künstlerisch-kritische Plattform, welche die Repräsentation der europäischen Roma mit der Re- und Dekonstruktion der Roma-Identität unter Berücksichtigung von Fotografie, Foto-Archiven und dem dazugehörigen, fotografischen Diskurs verbindet. Die Kulturinitiative "Romanistan" wird von ihm kuratiert.

 
Statement
„In meiner künstlerischen Arbeit beschäftige ich mich seit 2007, nach der Teilnahme am ersten Roma Pavillon der Biennale in Venedig, mit der Problematik der Roma-Darstellungen der Gegenwart. Dazu präsentiere ich zeitgenössische Fotografie und fotografische Archive sowie Skulpturen in performativen künstlerischen Kontexten, die nicht zu der gängigen, romantisierenden und exotisierenden Ausstellungspraxis gehören. Ich bin der Meinung, dass die Kunst von und über Angehörige der europäischen Minderheit der Roma nur durch die bewusste Wahrnehmung und kritische Hinterfragung der Rezipient_innen und Kunstschaffenden selbst in Europa ankommen kann. Heutzutage müssen die unterschiedlichen Bilder gleichzeitig miteinander existieren, und nur die Rezipient_innen können entscheiden, ob sie der Wirklichkeit entsprechen oder nicht. Und dies zu entscheiden, ist die größte Verantwortung der Bürger und Bürgerinnen.“
 
 
Einzel- und Gruppenausstellungen (Auswahl)  
   
2015 Transmitting Trauma. Phagedo Dschi, Gallery8 (Hu) und Galerie Kai Dikhas, Berlin (De)
2014 BUVERO – Roma Women ́s Live Network Project. Medien-Camp, Videoinstallation, Ausstellung, Workshops, Collegium Hungaricum Berlin und Galerie Kai Dikhas (De)
2013 Multiple Exposures - Memory of the Roma Holocaust-contemporary reflections in der Gallery8 – the Roma Contemporary Art Space: of the European Roma Cultural Foundation (ERCF, Hu)
  VIDEO.ART.ACTIVISM, Galerie Kai Dikhas, Berlin (De)
2012 RECLAIMING IDENTITY, ROMALE! 12, Graz. Kulturnetzwerk und Festival. Akademie Graz (Au)
2011 NEW MEDIA IN OUR HANDS / Roma New Media Artists in Central-Europe, Menü Pont, Kunsthalle, Budapest (Hu)
  Gadschi, Roma, Sinti, Manouches..., Galerie der Künstler-vereinigung Dachau (De)
2010 Rewritable Pictures, Trafó Galerie Budapest (Hu)
2008 Paradise Lost, Hungarian Cultural Institute, Paris (F)
  Paradise Lost, Hungarian Cultural Institute, Brüssel
 (Bel)
  Not compulsory! Studio of Young Artists Association, Budapest (Hu)
2007 Paradise Lost, Venice Biennale, Roma Pavilion 52nd International Art Exhibition (I)
   
Kunstmediatorische und Museumpädagogische Projektarbeit  
   
2014 MuseobilBOX– Jugendkulturen im Museum, Ethnologisches Museum in Dahlem, Berlin (De)
2012 - 2013 Auf der Suche nach Raum X, Phase II, Nürtingen Grundschule, Berlin (De)
2012 Fotojob, Ballhaus Naunynstraße (De)
2011 - 2012 Auf der Suche nach Raum X, Nürtingen Grundschule, Berlin Raum der Metamorphose, Aula der Nürtingen-Grundschule (De)
2010 FINTEN, Kunstvermittlung gegen Ausgrenzung
  Reality Check / Resonanzessen, 6. Berlin Biennale für zeitgenössische Kunst, Berlin Kunstvermittler, Reality Check / Kiezgespräche. In Kooperation mit Amaro.Drom e.V., Berlin (De)
2009 ZOOM: Berliner Patenschaften Künste & Schule, Die Geschichte der unglaublichen Ion / Was bedeutet es Roma zu sein?
Patenschaft Kurt-Löwenstein-Schule & Kunstraum Kreuzberg Bethanien, Berlin